Mit dem Schriftsteller Artur Becker und seinem Roman „Das Herz von Chopin" beginnt der Hoyerswerdaer Kunstverein am heutigen Freitag, um 19 Uhr im Schloss Hoyerswerda, sein Herbst-Programm. Diese Begegnung gehört zu der Reihe „Grenzgänger", die von der Robert Bosch Stiftung gefördert und von dem Rundfunk-Journalisten Mirko Schwanitz moderiert wird. Schriftsteller von internationalem Rang unserer Nachbarländer stellen sich mit neuesten Büchern dem Gespräch mit den Hoyerswerdaer Literaturfreunden: Artur Becker aus den Masuren, Martin Pollack aus Wien und Jan Faktor aus Prag folgen der ungarisch-serbischen Autorin und Musikerin Melinda Nadj Abonji aus der Schweiz, die im Mai Gesprächspartnerin in Hoyerswerda war.
Artur Becker, am 7. Mai 1968 in Bartoszyce/Masuren (früher Bartenstein) als Sohn deutsch-polnischer Eltern geboren, lebt seit 1985 in Verden an der Aller, studierte Kulturgeschichte, deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft. Er lebte in New York und in Italien, davon erzählt er allerdings stets mit Bezug zu seiner polnischen Heimat - in seinem Roman „Onkel Jimmy, die Indianer und ich" und in „Sieben Tage mit Lidia", einer Novelle, die in Venedig angesiedelt ist. Artur Becker schuf seit 1997 zehn Prosaarbeiten - Romane, Novellen, Erzählungen.
Seit 1989 schreibt Artur Becker ausschließlich in deutscher Sprache. Artur Becker ist ein fantasievoller Fabulierer, der das Leben in Polen eben so gut wie in Deutschland und anderen Ländern kennt und schildert. Die Protagonisten seiner Geschichten leben mit beiden Beinen auf der Erde, sind humorvoll wie der Autor, träumerisch versponnen, voller Pläne und weitschweifender Ideen. Sie sind Sucher nach menschlicher Nähe, nach Wärme und Zuneigung, die allerdings gelegentlich auch enttäuscht oder listig hintergangen werden.
Von seinem Roman „Das Herz von Chopin" heißt es, er sei „ein urkomischer Roman über deutsche und polnische Mentalität, über Männerfreundschaft und die Liebe." Mit literarischer Meisterschaft weckt er reale und nachdenkenswerte Bilder polnischer und deutscher Geschichte - bis in die Gegenwart - und weckt geistreich und humorvoll neue Sichtweisen auf unsere Zeit, die Welt und das Miteinander.
Artur Becker baut Brücken zum Verständnis anderer, zu unterschiedlichen Wegen aus der Vergangenheit in die Zukunft. Das Miteinander unserer beiden Völker liegt ihm am Herzen. Die Deutsch-polnische Gesellschaft verlieh ihm den angesehenen Dialog-Preis und die Robert Bosch Stiftung den Adalbert-von-Chamisso-Preis.
In Hoyerswerda stellt der Autor seine Romane „Das Herz von Chopin" und „Wodka und Messer. Das Lied vom Ertrinken" in den Mittelpunkt der Lesung und des anschließenden Gesprächs.