Neue Presse Hannover vom 14. Januar 2003
Spannende Grenzgeschichten
Von S.O.
Liebe, Sehnsucht, Alkohol – es gibt vieles, was die Menschheit eint. Doch zwischen Ost und West klafft eine Kluft.
Artur Becker erzählt in neun Kurzgeschichten, wie seine Helden diese zu überwinden suchen: Marek sucht eine neue Heimat – aus dem
Internierungslager freigekommen, will er sein Glück im Westen versuchen. Teofil, der Neffe von Jimmy dem Indianer, kehrt nach Jahren in seine alte Heimat zurück; Kanada nahm ihm seine Illusionen vom goldenen
Westen.
Ob als Rettungsschwimmer oder Kartenabreißer – alle Helden verdeutlichen: Der Ost/Westkonflikt existiert im Kopf, Probleme enden an
keiner Grenze.
Aber weniger die Moral der Geschichten, vielmehr die Sprachgewalt des Autors macht das Buch lesenswert. Spannend, sarkastisch, aber nie
sentimental lässt Becker seine Helden erzählen.
Der Autor, 2001 für „Onkel Jimmy, die Indianer und ich“ mehrfach ausgezeichnet, beweist erneut seine hohe künstlerische Klasse.
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