Zum Buch:
Artur Becker legt eine umfangreiche Gedichtsammlung vor. In drei Teilen entfaltet er eine poetische Welt: "Liebt
die Erdkugel und ihre Klagelieder" handelt von der Religiosität im umfassenden Sinn, "Zimmer" nimmt die Visionen von Emanuel Swedenborg zum Ausgangspunkt einer Zeit- und Raumreise, und "Der Himmel ist nachts so
nackt" spiegelt das gegenwärtige Leben.
Leseprobe:
WAS DIE SPRACHE HERGEBEN KANN SO BIN ICH EINSAM
Nein die Fronten habe ich nicht gewechselt Von den zirka 200 Staaten habe ich nur eine Zunge Auf unserem Schiff Wohin das All auch sich vergießen mag
Die Versuchung ist groß Da zu schweigen
Aus dem Zauberbottich Spricht mein Gesang In aufgelösten Verbindungen
Aus chemischer Wollust Und teuflischer Narrheit Spricht mein Gesang
Ausgerissen aus der Kette Unseres Hochmuts
Parteilos ergreife ich meinen Gesang In vielen Sprachen Die niemand so gebrauchen kann Wie es andere tun
Aus dem Zauberbottich
Spricht mein Gesang In aufgelösten Verbindungen
All that language can deliver
Thus am I lonely
No, I have not changed sides From the approximately 200 sovereign states I have but one tongue On our ship To wherever the universe may spill itself
The temptation is great To say nothing at all
From the depths of the magic cauldron Speaks my song, In dissolved compounds
Out of chemical rapture And demonic folly Speaks my song
Torn free from the chains Of our arrogant pride
In the thrall of no party I take up my song In many tongues That no one can use the way others can
From the depths oft the magic cauldron
Speaks my song, In dissolved compounds
Translated by Daniel Theisen, NYU From: Artur Becker, The Songs Of The Magic Cauldron
(Verlag H. M. Hauschild, Bremen 1998).
|