A r t u r  B e c k e r
Der unsterbliche Mr. Lindley
Roman (Auszug)
© weissbooks.w, Frankfurt am Main 2018

I  

1001 Nacht oder Anonyme Verbrecher

1

Es reichte, nur ein paar Schlagzeilen zu lesen: Von links nach rechts schien kein weiter Weg zu sein, man ärgerte sich über die Radikalen und stopfte aus Frust Leckereien in sich hinein. Beim Frühstück im Sachsenhäuser Hotel hatte sich Robert Brikschinski den Bauch vollgeschlagen, obwohl draußen schon wieder eine unbarmherzige Hitze herrschte, und wahrscheinlich waren die Google-News an seinem Bärenhunger schuld und nicht das Hotel, das mit einem üppigen Büffet aufgewartet hatte. So mochte er Frankfurt am liebsten, heiß am frühen Vormittag, unberechenbar, satt und trotzdem gierig, weil in ständiger Erwartung, dass etwas Überraschendes passieren würde. Gestern zum Beispiel hatte Robert auf dem Main einen nackten Ruderer auf einem Surfbrett gesehen, dem kein Passant auf der Flusspromenade Aufmerksamkeit schenken wollte. Der arme Wicht war in Eile gewesen, als fürchtete er um sein Leben. Der Main kam Robert in dieser Stadt schon immer etwas fehl am Platz vor, und die Begegnung mit dem nackten Ruderer bestätigte Roberts Impression: ein Fluss wie ein verlorener Damenschuh am Straßenrand.  
Robert Brikschinski saß im Taxi und schaute sich noch einmal die Postkarte an, die ihm sein Bruder Jack vor ein paar Tagen aus dem Hotel Lindley geschickt hatte.  Unglaublich, dachte er, Jack hat mir nicht einmal aus London geschrieben, obwohl er dort ein ganzes Jahr gewesen war, und seit wann wachsen in Frankfurter Hotels masurische Birkenpilze?, fragte er sich beim Betrachten der Postkarte erneut. Der Künstler war jedenfalls nicht sonderlich einfallsreich gewesen, die Fotomontage, eine Kreuzung aus Wolkenkratzern und Birkenpilzen, sah nicht besonders gelungen aus, eher bedauernswert – als Werbung reichte sie jedoch allemal. Man konnte im Lindley offenbar verschiedene Sorten Pilze kaufen wie auf einem Wochenmarkt, scheinbar hervorragende Produkte aus ganz Europa, was die italienische Pilzmafia freuen musste. Robert las noch einmal den Text, den sein Bruder in Eile verfasst hatte: 

Ich hasse unsere sogenannten Familientreffen! Alljährlich die gleichen Rituale, die gleichen Diskussionen, der gleiche Shit! Komm bitte nicht zu spät! Lass mich mit unseren Eltern nicht allzu lange allein! Vielleicht kannst Du Dich von Deiner Konferenz etwas früher abseilen?! Tu doch endlich etwas für Deinen armen Bruder, der es nach dem Umzug aus London hier in Frankfurt wirklich nicht einfach hat! Das ist so, als wäre man aus dem Paradies auf einen Wüstenplaneten verbannt worden. Frankfurt ist klein, hässlich und aufgeblasen. Komm schnell zu mir und rette mich und unser gemeinsames Wochenende! Aus Bruderliebe und weil Du Psychiater bist. Ich küsse Dich, Dein Jack.

Robert staunte über die Ehrlichkeit der Liebeserklärung seines jüngeren Bruders, der in London ein zweiter David Gilmour hatte werden wollen, was natürlich kaum gelingen konnte, weil in London Gitarristen wie am Fließband gebacken werden, jeden Tag zwanzig, dreißig neue Klone von Gilmour und Page und wie sie alle hießen. Im Übrigen ließ Roberts Bruder an London kein gutes Haar, zumindest seit er dort vor genau einem halben Jahr die Segel hatte streichen müssen. Und seine dreiste Bemerkung »weil Du Psychiater bist« ließ Robert kalt, Jack wollte ihm nur schmeicheln. 
Das Taxi verließ endlich Sachsenhausen, das Viertel, dessen Namen Robert selbst noch während seiner Hamburger Studienzeit mit dem KZ bei Berlin in Verbindung gebracht hatte, wie peinlich, dachte er im Nachhinein stets. Frederick, sein bester Freund und obendrein ein echter Frankfurter wie auch einer der einflussreichsten Psychiater weit und breit, machte ihn Anfang der Neunziger auf die fatale Verwechslung aufmerksam. Aber das lag schon weit zurück, Robert war inzwischen neunundvierzig Jahre alt und leitete in Berlin das Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, und Frederick, sein Mentor, ging schon auf die Fünfundsiebzig zu und sagte, er sei zwar ein alter Sack, der jedoch nach wie vor Mut und Lust habe, einen Wichtigtuer in seine Schranken zu weisen oder eine junge Frau zu vernaschen, die seine Bücher lese, seine Vorträge anhöre und ihn bewundere.   
Robert war froh, dass er nach zwei Tagen und Nächten Sachsenhausen und der Konferenz, auf der er einen Vortrag über die Geschichte der deutschen Homosexuellen im Dritten Reich gehalten hatte, den Rücken kehren konnte. In der Nacht vor dem Familientreffen drückte er kaum ein Auge zu. Nicht deshalb, weil der August wieder einmal verrückt spielte und afrikanische Temperaturen nach Frankfurt brachte, sodass der Schlaf selbst unter einem dünnen Bettlaken einem Schweißbad glich. Roberts Hotelzimmer, das er während der Konferenz bewohnt hatte, war etwas ungünstig gelegen ‒ dessen Fenster gingen auf einen Innenhof hinaus, der an die türkische Diskothek und Bar 1001 Nacht angrenzte. Und das Lüftungsfenster dieser Disco stand die ganze Nacht sperrangelweit offen, sodass Robert im Bett das Gefühl hatte, in seinem Zimmer trete ein ganzer Armeechor türkischer Sänger und Sängerinnen auf. Gegen zwei Uhr morgens war er vor Wut aus seinem Bett gesprungen und fluchend und spuckend vor die Tür gelaufen, doch als er von draußen einen Blick durch die verglaste Eingangstür der türkischen Disco wagte, stellte er verwundert fest, dass auf der geräumigen Tanzfläche zum einen deutsche Blondinen in engen Jeanshosen und zum anderen muslimische Frauen mit Kopftüchern und in knöchellangen Röcken tanzten, allesamt im zarten Alter von zwanzig oder höchstens dreiundzwanzig Jahren. Sie brauchten offenbar keine Männer zu ihrem Vergnügen, denn es gab nicht einmal einen polnischen oder arabischen Halunken mit Bart zu sehen, nirgendwo. Wenn das Fritz Bauer gesehen hätte, hatte sich Robert in diesem Moment gefreut. Über diesen berühmten deutschen Juristen und seinen speziellen Beitrag zur Liberalisierung der BRD hatte er auf der Konferenz einen weiteren Vortrag gehalten.  Und als Robert letzte Nacht vor den Türen der Bar konfus und praktisch halbnackt stand und die jungen Mädchen glücklich tanzen sah, war ihm sofort die Lust vergangen, sich bei den Türken über den Lärm zu beschweren. Er wollte außerdem nicht in einem Zeitungsartikel als Störenfried der bundesrepublikanischen Gesellschaft bezeichnetet werden, er sah schon die Schlagzeile vor sich: Berliner Psychiater beschwert sich über den nächtlichen Multi-Kulti-Lärm in einer Frankfurter Gaststätte
Beim Auschecken erfuhr er dann von einer offenbar aus der Gegend stammenden Concierge namens Hortensia, dass im 1001 Nacht eine Band live gespielt habe, deren bekanntestes Stück Mach bitte das Licht aus heiße. Robert war enttäuscht, hatte er doch nachts im Halbschlaf das Gefühl gehabt, in der türkischen Bar singe ein Chor von heiligen Kriegern und rufe junge Mädchen zum Krieg gegen den verdorbenen Westen auf. So ein Albtraum fehlte bislang in seiner Sammlung.
Im Taxi erinnerte sich Robert an seine Japanreise und den Besuch im Sentō, an ein japanisches Bad und den Schlaf unter einem schattigen Baum. Das alljährliche Familientreffen mit den Eltern, dem Bruder und seiner Frau und deren beider Kindern würde ihn aber wieder wach machen, zumal Karolina, mit der er seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet war und die sich in der Familie oft als sein Schutzschild entpuppte, zu ihrer hypochondrischen Mutter nach Warschau geflogen war. Roberts Schwiegermutter Elżbieta lag schon seit vielen Jahren im Sterben, obwohl sie kerngesund war. Trotz allem freute er sich, seinen Bruder und seine Eltern wiederzusehen.
Auf der Alten Brücke sah Robert in der Ferne das verglaste und architektonisch ziemlich gelungene Gebäude der Europäischen Zentralbank: Es waren eigentlich zwei Hochhäuser, die den Eindruck erweckten, an einer Straßenecke stünden zwei Riesen,  die sich nach einem Saufgelage oder einer verlorenen Schlacht gegenseitig stützten, um nicht umzufallen; Robert dachte sofort an Frankreich und Deutschland. Dort in der Nähe sollte sich auch das neue Hotel Lindley befinden, in dem sein Bruder angeblich einer anständigen Arbeit nachging. In Wahrheit dealte er mit halluzinogenen Pilzen, riss junge Frauen auf, die im Lindley übernachteten, und spielte am liebsten in der hauseigenen Bar Gitarre, um sich vor der Arbeit zu drücken. Jack erzählte jedem stolz, er sei nun Kulturmanager und verantwortlich für den sogenannten Kräuterraum, wo man unter anderem die masurischen Birkenpilze kaufen könne, und auch um die Bar und den Kinosaal müsse er sich kümmern; allerdings habe er nichts dagegen, wenn man ihn gelegentlich als einen Hofnarren bezeichne, da er endlich ausreichend Geld verdiene, um seine Frau und seine drei Töchter anständig zu ernähren. Das Wichtigste für ihn sei jedoch das Aufnahmestudio gleich gegenüber dem Fitnessraum: Dort verbringe er ganze Nächte und nehme mit seiner Gitarre Erste-Sahne-Songs auf, auf die selbst ein Zappa stolz sein könne. Robert war erleichtert, dass Jack wieder mit seiner Frau und den Kindern zusammen war, und er hoffte, sie würden hier am Main genauso glücklich werden wie in Berlin.  
Robert hasste allerdings die Art, wie sein Bruder immer wieder die deutsche Sprache vergewaltigte, um möglichst jugendlich zu wirken, hasste sein Vokabular und die Gebärden, die er dabei immer wieder einsetzte. Jack benahm sich manchmal wie ein exaltierter Teenager, alles war cool oder krass oder megageil. Das machte ihn vollkommen lächerlich: Schließlich war Jack schon Mitte Vierzig, und durch seinen Rheumatismus wie auch durch den Drogenkonsum all die Jahre hatte er ein stark gealtertes Gesicht. Robert spottete, wenigstens in diesem Punkt habe Jack das Klassenziel erreicht, er sehe aus wie ein betagter  Rockstar.  Passanten konnten den Eindruck haben, es komme ihnen da ein Fragezeichen entgegen, weil Jack schon einen erkennbaren Buckel hatte und weil er sich beim Gehen so anstellte, als würde er gleich eines seiner Beine oder einen seiner Arme verlieren. Das ähnelte der Gangart des kultigen Protokolldruiden 3PO aus Star Wars – gezwungenermaßen, denn der Rheumatismus hatte Jacks Knochen zunächst einmal elastisch und nachgiebig gemacht, um sie nach vielen Jahren der im Körper wütenden Entzündung steif werden zu lassen. Und da Jack Ärzte hasste und sich mit verschiedenen Pilzen und makrobiotischen Kräutern selbst zu heilen versuchte, sah er aus, als wäre er einmal unter einen Trecker geraten und im Krankenhaus wieder zusammengesetzt worden. Jacks Brustkorb war schmal und flach geworden, während Robert aufgrund des Alkoholkonsums immer dicker wurde.
Vielleicht hatte Jack recht, vielleicht war Frankfurt – eine Stadt, die Robert im Übrigen liebte, und zwar vor allem wegen der Besuche bei seinem alten Freund und Mentor Frederick – bloß ein Wüstenplanet, der bekannteste deutsche Wüstenplanet: Hinter dem kalten, spiegelnden Glas der Banken verkroch sich nicht das Geld, sondern der Sand, mit dem die hohlen Männer ihre Geschäfte machten. In der Umgebung der Europäischen Zentralbank konnte man nicht einmal an einem Geldautomaten zwanzig Euro abheben, war man dort am Mainufer unterwegs, um nach einem Spaziergang in der Frankfurter Sonne ein Bier zu trinken. Wohin fließt eigentlich die ganze Kohle, konnte man sich fragen, auf dem Main in den Rhein und dann wohin weiter? 
Aber in Sachsenhausen – und Robert fand, dass er nicht übertrieb –, wo sich der Sperrmüll an jeder Straßenecke stapelte, konnte man mitten am Tage oder in der Nacht einen Mann, eine Frau oder ein Kind vor aller Augen umbringen und anschließend auf einer Bank vor einer der zahlreichen Gaststätten seelenruhig einen Döner verspeisen oder ein Bier trinken – kein Passant würde sich wundern, in Ohnmacht fallen oder die Polizei rufen. Anschließend schleppte man sich nach so einer mörderischen Orgie ins Erdnüsschen, wo man für seine tragische Lebensgeschichte dankbare Zuhörer fand, auch hinter der Theke. Im Erdnüsschen durfte sich Robert einer Sache stets vollkommen sicher sein: Er würde dort weder seine Kollegen von der Konferenz noch seinen Frankfurter Freund treffen, denn sie alle besuchten keine Spelunken, sie bespuckten sie eher und schrieben am liebsten ihre wissenschaftlichen Artikel über die Verkommenheit der Sitten in der sogenannten Flüchtigen Moderne, ohne jemals ein Kilo Erdnüsse zu fünf Litern Bier oder Apfelwein verspeist und anschließend auf der vollgepissten Toilette gekotzt zu haben, was doch eine gute Alternative war für eine teure und aufwendige Diätkur in den Schweizer Bergen. Und sie alle, diese Erdnüsschenverweigerer, wohnten in Hamburg, in Berlin oder in Frankfurt in solchen Vierteln, wo man nie  einen zahnlosen oder nach Schweiß stinkenden Penner traf; Frederick zum Beispiel lebte in Frankfurt in der Nähe des Palmengartens, einer Gegend, in der Hunde wegen der zahlreichen Auslandsreisen ihrer Herrchen eigene Reisepässe und Kreditkarten besaßen und die aufgrund der homöopathischen Behandlungen oft genauso alt wurden wie ihre Besitzer. Und sie trugen Nachnahmen ihrer Herrchen: Steinbach, Feuerbach oder Moosbach. Sie waren eigentlich Menschen geworden und damit auch Ehepartner und Liebhaber.
Solche Sorgen hätte ich gern, dachte er während der Fahrt in Richtung des Ostend-Bahnhofs, denn er war seit einigen Tagen ratlos und verunsichert wie noch nie in seinem Leben.
Ein BZ-Journalist hatte in einem Artikel ihn und eines seiner erfolgreichen Projekte hart angegriffen, woraufhin im Internet ein Shitstorm folgte, dessen Heftigkeit Robert überrascht und erschüttert hatte. Es ging um sein Vorzeigeprojekt Anonyme Verbrecher: Jeder, der in ständiger Angst lebte, dass er bald jemanden umbringen oder vergewaltigen oder Nächte lang mit dem Schweizer Taschenmesser in einem dunklen Kellerversteck quälen würde, durfte Roberts Therapiegruppe an seinem Institut besuchen. Er durfte dann von seinen dunklen Wünschen, Wolllüsten und Verbrechensabsichten, die ihn bedrängten und die ihm dadurch den Alltag erschwerten, erzählen. Der Betroffene erhielt sofort eine Therapieberatung und erkannte dadurch, dass er mit seinem Problem nicht allein war.
Der präventive Kurs für Anonyme Verbrecher entpuppte sich schnell als totaler Erfolg, die Anzahl der Teilnehmer nahm stetig zu, und sie kamen aus allen Berufsgruppen ‒ Topmanager diskutierten im Kreis zusammen mit Lagerarbeitern. Und Roberts Geldgeber, die auch im Vorstand des Berliner Universitätsklinikums Charité saßen und für die er alljährlich plausible Forschungsprojekte aus dem Hut zaubern musste, zeigten sich großzügig und unterstützten auch sein neuestes Kind. Robert hasste es nichtsdestotrotz, wenn er bei den verehrten Herren Professoren und dem Dekan auf dem roten Teppich auftreten und seine Projekte und Ausgaben vorstellen und alle Dokumente offenlegen sollte. Manchmal kam er sich, obwohl er als Direktor seines Instituts und Professor selbst alle Freiheiten der Welt genoss, so vor, als wäre er Schatzmeister in einem Schützenverein. Und nun erzählte der dämliche BZ-Journalist der ganzen Welt, Professor Brikschinski beschütze potenzielle Verbrecher und Psychopaten und verharmlose all die schrecklichen Taten, die von Patienten einer geschlossenen Anstalt oder von zu Gefängnis verurteilten Verbrechern begangen worden seien. Der Psychiater und Arzt Brikschinski stelle – mit anderen Worten – allen zukünftigen Psychopaten und Kriminellen einen Freifahrtschein aus. Und der Shitstorm im Internet erwischte Robert deshalb besonders heftig, weil einer der Trolle auf Twitter geschrieben hatte, Prof. Brikschinski sei ein Enkelkind von Dr. Josef Mengele, er dürfe niemanden belehren, was Moral sei.   
Das Taxi bog in die Lindleystraße ein, wo das neue Hotel stand.
Der Fahrer war Palästinenser, der sofort Roberts polnischen Akzent erkannt hatte und auch wusste, wer das Hotel gebaut hätte: russische Mafia, die damit elegant ihr Geld in Deutschland waschen würde. Er sagte zum Schluss der kurzen Fahrt: »Polen und Palästina große Freunde! Scheißisrael! Meine Frau aus Krakau! Große Freunde Polen und Palästina!«
Wortlos bezahlte Robert den Taxifahrer, verlangte nicht einmal eine Quittung, und als er auf dem Bürgersteig neben seinem Trolley stand, wurde ihm bewusst, in was für einen Stadtteil Frankfurts er gebracht  worden war: in ein ehemaliges Industrie- und Hafengebiet, so schien es zumindest. Hotels wuchsen hier wie masurische Birkenpilze nach dem Regen und versuchten, die Autohäuser und Fitnessstudios zu verdrängen; man wartete hier auf die jungen Banker aus London, denen der Brexit womöglich mehr und mehr auf die Füße fiel. Ihre Jachten, die noch an den Kais von Nizza und Capri lagen, würden sie selbstverständlich ebenso umpflanzen müssen. Der Main roch schon nach Gin Tonic, Piña Colada und nach meeressalziger, verschwitzter Bikinihaut junger Göttinnen.

(…)
© weissbooks.w, Frankfurt am Main 2018

 

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